Dazu die folgenden Zahlen aus „Euthanasie“ in Vorarlberg – Die Ermordung von „Geisteskranken“ aus der Valduna und den Versorgungshäusern“ (Gernot Kiermayr-Egger):
Aus der „Landes- Heil- und Pflegeanstalt Valduna“ wurden insgesamt 592 Personen deportiert. – Darunter waren 145 Schweizer Bürger, die an die Grenze gestellt wurden. – 220 Menschen, davon 125 Frauen, wurden im Februar und März 1941 direkt nach Niedernhart bzw. Hartheim gebracht und dort – mit einer einzigen Ausnahme – sofort vergast.
227 Insassen der Anstalt Valduna, unter ihnen 106 Frauen, kamen zunächst in die Anstalt Hall in Tirol. Von diesen wurden 43 nach Hartheim gebracht und dort vergaast; 32 davon nach dem Stopp der Vergasungen im Herbst 1941.
68 Personen, die in Hall hatten bleiben können und zum Teil in den Jahren 1942 und 1943 in angeschlossene Anstalten und Versorgungshäuser (Mils, Imst und Ried) verlegt worden waren, starben unter nicht ganz geklärten Umständen. Ihr Tod ist aber jedenfalls zum Teil eine Folge der Deportationen.
Somit sind 330 Patienten der Anstalt Valduna im Rahmen der Deportationen zu Tode gekommen, 262 davon vergaast worden. 87 von ihnen sind unmittelbar vor den Verlegungen aus Vorarlberger Armen- und Versorgungshäusern nach Valduna gebracht worden.
Ungefähr 300 Patienten haben die „Euthanasie“ überlebt, allerdings fast die Hälfte nur deswegen, weil ein Zugriff auf sie aus staatsrechtlichen Gründen nicht möglich war. Unter Einrechnung der Schweizer Patienten ist in etwa jeder zweite Patient der Valduna getötet worden; lässt man sie in der Bilanz weg, sind von gut 500 Patienten aus Vorarlberg und Liechtenstein (130) 330 oder 66 Prozent zu Tode gekommen.
Darüber hinaus wurde im Rahmen der “Euthanasie” eine nach wie vor unbekannte Anzahl von behinderten Kindern, sozial Devianten, ZwangsarbeiterInnen ermordet. Ebenfalls unbekannt ist die Zahl der zwangsweise Sterilisierten.
Aus Valduna – Blitzlichter auf die Geschichte der “Irren”anstalten in Vorarlberg (Gernot Kiermayr-Egger)