ist die höchstausgezeichnet Schriftstellerin des Landes: das »Silberne Ehrenzeichen« des Landes Vorarlberg (1975), den Titel »Professor« durch den Bundespräsidenten (1977), den »Goldenen Ehrenring« der Marktgemeinde Rankweil (1978), und viele andere Auszeichnungen. Ihre Heimatgemeinde Rankweil richtet ihr zu Ehren das Natalie-Beer-Museum im Turmzimmer beim Waldfriedhof ein.
Nationalsozialistische Gesinnung bis ins hohe Alter
Weniger bekannt ist ihre nationalsozialistische Gesinnung, von den frühen 1930iger Jahren bis in die 1980iger Jahre: Im (damals noch deutsch-nationalen) Vorarlberger Tagblatt vom 15. 3. 1933 wird ihre Funktion in der Gaugruppe Vorarlberger deutscher Schriftsteller erwähnt, 1938 ist in im (inzwischen auch offen nationalsozialistischen) Vorarlberger Tagblatt ihr ekstatischer Beitrag »Als ich zum erstenmal den Führer sah« zu lesen.
In der NS-Zeit übte Beer die Funktion der „Gauabteilungsleiterin für Presse und Propaganda“ bei der NS-Frauenschaft in Innsbruck aus.
Nach Ende des »Dritten Reichs« änderte sich für Natalie Beer wenig:
Der einflussreiche Nazi-Profiteur Hermann Rhomberg holte Natalie Beer – wie viele Ehemalige – in die von ihm gegründete Dornbirner Mustermesse, als Leiterin der Abteilung für Auslandskontingente.
Am 2. Juli 1983 sendete der Österreichische Rundfunk ein Interview mit der Vorarlberger Schriftstellerin. Das darin ausgesprochene Bekenntnis Beers zum nationalsozialistischen Gedankengut im allgemeinen und zu Adolf Hitler im besonderen, die Abschwächung und teilweise Leugnung der Judenverfolgung bzw. -Vernichtung, die Behauptung, Österreich sei keine wirkliche Demokratie, diese und andere Aussagen der Achtzigjährigen sorgten für einen Skandal.
Denn Natalie Beer ist nicht irgendwer, sie ist die höchstausgezeichnete Schriftstellerin des Landes, sie ist die einzige Schriftstellerin, die monatlich von der öffentlichen Hand ohne irgendwelche Bedingungen einen stattlichen Betrag erhielt und sie ist Trägerin hoher Auszeichnungen.
Aus: Der »Fall Beer« und die Vorarlberger Kulturpolitik von Harald Walser
Anmerkung: Während Natalie Beer monatlich von der öffentlichen Hand ohne irgendwelche Bedingungen einen stattlichen Betrag erhielt, mussten etliche überlebende Opfer der Nazi-Greueltaten aus Vorarlberg jahrzehntelang um eine bescheidene Opferrente kämpfen, soferne sie dies überhaupt noch erlebten!
Max Riccabona und Natalie Beer – zwei Antipioden der Nachkriegszeit
Natalie Beer – Biographischer Abriss
Natalie Beer auf wikipedia