Die Lehrwerkstätten der ÖBB wurden Anfang dieses Jahrhunderts für die Ausbildung qualifizierter Nachwuchskräfte für die großen Hauptwerkstätten der ÖBB in Simmering, St. Pölten, Linz und Knittelfeld, insbesondere aber auch für angehende Lokomotivführer eingerichtet.
Mitte der fünfziger Jahre gab es einen generellen Aufnahmestopp bei den ÖBB. Dieser galt natürlich auch für meine Kollegen und mich. Erst im Mai 1959 – zwei Monate nach unserem Lehrabschluss – wurde dieser Aufnahmestopp leicht gelockert. Erstmals konnten Lehrlinge des Jahrganges 1955, welche zwei Monate zuvor die Facharbeiterprüfung im WIFI mit Auszeichnung bestanden hatten und auch bei der internen Beurteilung durch den Lehrmeister gleichermaßen bewertet wurden, die Lokomotivführer Laufbahn antreten. In Vorarlberg haben diese Kriterien drei frisch gebackene Maschinenschlosser erfüllt, darunter auch ich. Lokomotivführer war für mich ein Traumberuf und so habe ich mich sehr gefreut.
Die Ausbildung als Lokomotivführer habe ich in kürzest möglicher Zeit geschafft. 1962 war ich der jüngste Lokführer Österreichs.
Hinzuzufügen bleibt noch, dass ich alle Prüfungen, von der Aufnahmeprüfung als Lehrling, über die Prüfungen als Lokführer bis zum Maschinenmeister – zehn Jahre später – mit Auszeichnung absolviert habe. Kein Wunder, dass diese Zeit als „Eisenbahner“ auch heute noch in lieber Erinnerung ist.